Königsblau, die klassische Farbe der Trikots des FC Schalke 04, ist eigentlich nichts Anderes als Ultramarinblau (Farbbeispiel siehe hier). Man mag es sich kaum vorstellen, aber im Mittelalter waren die Produktion von ultramarinblauer Farbe so aufwändig und die dafür benötigten Rohstoffe so selten, dass es Zeiten gab, in denen ultramarinblaue Pigmente wertvoller waren als pures Gold. Daher auch die Beifügung vom „Königs“-Blau, denn nur ein König hatte genügend Mittel, dieses besonders edlen Material für seine Zwecke zu verwenden.
Besonders bei der Malerei war die Wirkung von Königsblau, also Ultramarinblau, besonders intensiv, sie vermittelte besondere Reinheit und Erhabenheit. Gleichzeitig war die Nutzung nur in geringen Dosen möglich, da so teuer. So erstrahlten Porträts von Königen oder christlich relevanten Figuren eben in hellerem Glanze als jene von weniger betuchten Porträtierten.
Teure Pigmente machten Königsblau früher zum wertvollen Rohstoff
Gewonnen wurden die Pigmente aus dem Schmuckstein Lapislazuli, konkreter heißt das für die Färbung verantwortliche Mineral Lasurit. Alleine schon der Umstand, dass die meisten von beiden Begriffen noch nie gehört haben dürften, gibt einen Hinweis auf die Seltenheit ihres natürlichen Vorkommens.
Heute wird Ultramarinblau allerdings in rauen Mengen künstlich hergestellt und hat zwar seinen monetären Wert verloren, nicht aber seine Ansehnlichkeit und besondere Wirkung auf den menschlichen Betrachter. Mitte des 19. Jahrhunderts hatten mehrere Chemiker verschiedene Verfahren zur künstlichen Herstellung von Ultramarinblau gefunden, so dass schon seit geraumer Zeit die „Knappen“ eben in „Königsblau“ spielen konnten, da die Anschaffung derartige-farbiger Trikots finanziell machbar war.
Allerdings wird noch nach der Ursache dafür gesucht, warum der FC Schalke 04, wie er in dieser Form erst seit 1924 existiert, für das Königsblau als Trikotfarbe entschied. Historiker können da sicher mehr Auskunft geben.
PS: Interessanter Spaßfakt am Rande – auch die Tinte, mit der die meisten als Kind mit dem Füller in der Schule schrieben, hatte die Farbe Königsblau und nicht etwa schwarz, wie es zu noch früheren Zeiten üblich war.
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